12
Juni
Smart-Shopping - Investment mit Mode
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© Tatiana Weber

Mode ist für mich ein Weg, mich von anderen zu distanzieren, kreativ zu sein. Auch mit dem (spielerischen) Einsatz von Hüten lassen sich gewisse Signale senden. Mein Mann und ich sind in mehreren Ländern zu Hause. In Wien habe ich vorwiegend Business Kleidung in meinem Kleiderschrank, aber auch Abend- und Ballkleider. Den Sommer verbringen wir an der Côte d’Azur.

Mein Modeverständnis ist also eine Mischung aus diesen drei Einflüssen. Ich habe – und darauf bin ich stolz – meinen eigenen, individuellen Stil gefunden.

Mein persönlicher Stil ist eine Mischung aus den drei Einflüssen der drei Länder, in denen ich gelebt habe:

Russland, wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe, war vor allem durch den Mangel gekennzeichnet. Dort gab es keine Auswahl und nur ganz wenige Produzenten, da musste man improvisieren und kreativ sein. 

Ich kaufe nie aus Frust und bin kein Shopaholic. Wenn du deine Ersparnisse in Taschen, Schuhe und Kleidung investieren willst, dann solltest du wissen, wie du am besten dabei vorgehst.

Anstatt Trends nachzulaufen (Leomuster oder Neonfarben kommen und gehen jedes dritte Jahr, es ist also unsinnig, es wieder und wieder nachzukaufen), achte ich persönlich eher auf Qualität.

Aus alt mach neu

Statt billigen No-Name-Produkten kaufe ich mit lieber etwas von weltbekannten Top-Marken im Vintage Shop. Da habe ich kein schlechtes gewissen, da ich so einem Teil ein zweites Leben schenken kann und dieses auch ausgezeichnete Qualität hat. Allerdings produzierten die meisten Weltkonzerne damals oft noch in Europa, nähten jede Paillette und jedes Steinchen manuell an. Heutzutage wird viel maschinell in China gefertigt.

Aber wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Vintage, Retro und Second Hand?

Bei Vintage handelt es sich nicht zwingend um gebrauchte Waren, sondern eher um Teile, die zwischen 1910 und 1990 gefertigt wurden. Der Begriff steht für hervorragende Unikate mit besonderer Qualität, weil die Modehäuser damals noch größeren Wert auf eine gute Stoffauswahl und Handarbeit gelegt haben, was heutzutage immer seltener wird.

Unter Secondhand versteht man gebrauchte Mode – also Teile, die bereits einen Vorbesitzer hatten. „Aus zweiter Hand“ bedeutet also, dass das Stück bereits in Privatbesitz war und vermutlich bereits getragen bzw. verwendet wurde.

Der Begriff Retro-Mode bezeichnet hingegen neu produzierte Ware, die lediglich einen alten Modestil kopiert. Beispiele dafür sind etwa das berühmte „Rockabilly Swing Kleid“ oder das „Gatsby Pailletten Fransen Kleid“ – hier geht es nur um die Stilrichtung.

Vintage Sachen sind fast immer Secondhand, wobei aber die meisten Secondhand-Teile nicht automatisch Vintage sind. Ich persönlich bin ein großer Fan von Vintage Mode, denn hier findet man oftmals besonders seltene und wertvolle Teile. Beispielsweise bestand auch mein Promi Shopping Queen Gewinner-Outfit aus einem Vintage-Kleid, manuell bestickt mit tausenden Perlen und Strass. In unseren Zeiten ist sowas unbezahlbar.

Mode als Investition

Investment-Fonds, Bausparverträge und Aktienpakete – schon oft habe ich versucht, mich in das Thema Geldanlage hineinzulesen, und ebenso oft bin ich grandios daran gescheitert. Ich bin scheinbar einfach nicht dafür gemacht, mein Geld vorausschauend anzulegen.

Ich habe die Weltwirtschaftskrise ab 2007 sowie die Eurokrise 2009 erlebt. Und – als Kind habe ich mitbekommen, als 1998 aus 1000 alten Rubel ein neuer Rub wurde. Das Wechselkursziel der russischen Zentralbank betrug Anfang 2008 41 Rubel gegenüber einem gewichteten Währungskorb von US-Dollar und Euro. Im Laufe des Jahres schwankte dieser noch um 30 Rubel. Und der jetzige Kurs liegt bei 78,3, was bedeutet, dass im Vergleich zu 2008 fast die Hälfte verloren gegangen ist… Ich habe jedoch einen idealen Weg gefunden, mein Geld gut und sicher anzulegen: Luxus-Taschen! So habe ich nicht nur ein tolles Stück in meiner Garderobe, sondern gleichzeitig eine sichere Geldanlage mit hoher Rendite.

Grundsätzlich gilt: Um den Status einer It-Bag und eines Klassikers unter den Designer-Handtaschen zu erlangen, muss sich eine Tasche normalerweise durch eine besondere Mischung von Elementen auszeichnen: Erstens muss sie sofort als solche erkennbar sein, aber auf eine subtile und niemals plumpe Weise. Zweitens muss sie zwar vielseitig, aber elegant und nicht zu leicht zugänglich sein. Darüber hinaus muss sie ein modernes, zeitgemäßes, aber auch klassisches und klares Design besitzen. 

Leider nur für Liebhaberinnen und schwer wieder verkäuflich sind hingegen Modelle von Roberto Cavalli, Calvin Klein, Dolce & Gabbana, Fendi, Chloé und Stella McCartney. Auch diese Taschen sind wunderschön, aber nicht unbedingt als Investition geeignet.

Hermès

Natürlich gewinnt nicht jede Tasche so an Wert. Was zählt, ist die Nachfrage. So ist diese etwa bei der klassischen Hermès Birkin Bag in den letzten Jahren um 40 Prozent gestiegen. Diese Tasche ist extrem wertvoll, weil sie ausschließlich in limitierten Auflagen angeboten wird. Die Wartezeit kann bis zu sechs Jahre betragen. Diese Seltenheit macht diese Taschen zu einem Sammlerstück. Derzeit ist die Birkin Bag mit Abstand die beliebteste Handtasche im Einzelhandel, aber auch auf dem „Second-Hand-Markt“.  Die teuerste Tasche der Welt war eine Birkin Bag aus mattweißem Krokodilleder. Sie wechselte vergangenes Jahr für sagenhafte 338.000 Euro auf einer Auktion in Hong Kong den Besitzer. Auch die Hermès Kelly Bag ist heiß begehrt: Ihr Wiederverkaufswert liegt bei 78 Prozent. 

In den 1930er-Jahren entwarf Robert Dumas, der von seinem Schwiegervater Émile Hermès die Leitung des Hauses (1951–1978) übertragen bekommen hatte, die Damen-Handtasche mit Riemen. Er entwickelte eine trapezförmige Tasche mit einmal nach innen gefalteten dreieckigen Seitenwänden, einem geometrisch geformten Überschlag, einem Griff sowie zwei Riemen und katapultierte das Haus mit seiner Erfindung in die Ära der kühnen Moderne.

In den letzten Jahren ist die Nachfrage laut Lyst um über 500 Prozent angestiegen. Wie bei einer Rolex Uhr kann es also hier passieren, dass man mehrere Jahre darauf warten, somit gibt es auch kaum fixe Preise dafür.

Chanel 

Eine große, klassische Chanel-Tasche ist für mich die effektivste Wertanlage.

Die Chanel Classic Flap Bag wurde im Jahr 1955 der Öffentlichkeit vorgestellt und fiel mit einem Ausstattungsmerkmal auf, das die Modewelt für immer veränderte: Diese Tasche hatte einen Schultergurt, und es war das erste Mal, dass es sich für Frauen aus der Oberschicht schickte, eine Tasche über der Schulter zu tragen. Abhängig vom Leder, der Größe und den Applikationen kann eine Rendite von bis zu 200 Prozent des Einkaufspreises erwartet werden. Die Chanel Flap Bag 2.55 (benannt nach dem Datum der Veröffentlichung) ist ein absoluter Klassiker, der mit jeglichen Outfits matcht. Übrigens unterliegt die Tasche bei ihrem Neupreis einem Anstieg von rund 140 Prozent. Also: Je länger wir warten, um uns dieses Must-have anzuschaffen, umso teurer wird es.

Louis Vuitton

Sie werten nicht nur jeden Look auf, sondern sind aufgrund ihrer Größe auch noch richtig praktisch: Die Modelle Neverfull, Speedy und Trunk von Louis Vuitton. Diese Taschen sind nicht nur in der beliebten braunen Farbe mit dem LV-Monogramm erhältlich, sondern wurden auch in vielen verschiedenen Editionen veröffentlicht. Der Wiederverkaufswert liegt momentan bei ca. 80 Prozent. Seltene Auflagen können sogar eine doppelt so hohe Rendite abwerfen.

Aktuelle Preise:

  • Neverfull MM 1500 Euro
  • Speedy ab 1450 Euro
  • Alma PM 1550 Euro (in Monogram) und 2000 Euro in Epi Leder (als ich sie 2012 gekauft habe, hat sie mich noch 1050 Euro gekostet – ich habe damit also fast 100% Profil gemacht)

Dior

Sie ist klassisch und stylisch: die Dior Saddle Bag. Ihr braucht noch einen Grund, um euch das extravagante Modell der Luxusbrand Dior zuzulegen? Kein Problem, bei einem Resale macht ihr nämlich auch noch höchstwahrscheinlich Gewinn, denn gerade im vergangenen Jahr landete die Tasche aus zweiter Hand mit einem höheren Wert als dem Originalpreis im virtuellen Warenkorb mancher Ladies.

Goyard

Die St. Louis Tote von Goyard ist ein kleiner Geheimtipp, an den Sie wahrscheinlich nicht direkt gedacht haben. Aber sie ist definitiv ganz oben auf der Liste und nimmt eine einzigartige Position auf dem Markt ein. Goyard ist vielleicht nicht die bekannteste Marke da draußen, aber sie hat eine stabile Fangemeinde, und es gibt immer Menschen, die auf der Suche nach einer ihrer Taschen sind. Durch den Weiterverkauf einer St. Louis können Sie problemlos den 1,3-fachen Wert erzielen.

Karl Lagerfeld

Die von Karl Lagerfeld bei seiner Ankunft 1983 kreierte Tasche 11.12, die eine Neuinterpretation der ikonischen 2.55 ist, empfiehlt sich ebenfalls. Während diese 2012 „nur” 1800 Euro kostete, kostet die große Tasche aus glattem Kalbsleder aktuell 10500 Euro. Für die Variante „Kaviar Leder“ aus genarbtem Kalbsleder muss man den Preis sogar eigens anfragen.

Hier sind meine Lieblings Vintage & Second Hand weltweit: 

Hier können Sie gebrauchte Taschen erwerben bzw. verkaufen: Beim Online-Luxus-Retailer „Vestiaire Collective“, den Klassikern unter den Online-Marktplätzen wie „Ebay“ und „Willhaben“ sowie bei der Auktionsplattform „Catawiki“ und dem Wiener Auktionshaus „Dorotheum“.

Meine Shopping-Tipps:

Ich lege großen Wert auf Qualität, deswegen kaufe ich sehr gerne Vintage-Mode. Hier findest du ein paar meiner liebsten Einkaufsmöglichkeiten:

  • First Fashion Second Hand Krugerstraße 10, 1010 
  • BOCCA LUPO Landskrongasse 1, 1010 Wien
  • Der Flohmarkt „Puces de Saint-Ouen / Clignancourt“ in Paris ist eine Entdeckung wert. Mit über 3.000 Ständen in 15 verschiedenen thematischen Bereichen auf einer Fläche von 12.000m² ist er der aktuell größte seiner Art weltweit. Er ist eine ganz eigene Welt voller Seltenheiten und Raritäten.

Meine Lieblings Outlets sind: 

  • Designer Outlet Noventa di Piave Via Marco Polo, 1, 30020 Noventa di Piave VE, Italien 
  • The Mall Via Europa 8, 50060 Leccio Reggello, Provinz Florenz: Hier gibt es neben ganzjährlich durchgehenden -30% zwei mal pro Jahr während den Sales noch zusätzliche -30% bis -50% 

Außerdem kaufe ich seit Jahren beim BestSecret Designer Online Shop: www.bestsecret.at

Es gibt noch so viele weitere Seiten, aber hier kann ich euch keine persönliche Empfehlung abgeben, weil ich sie noch nicht selbst ausprobiert habe:

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