23
Juni
Maison Dior - eine unvergessliche Ausstellung
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©Ekaterina Mucha

„Modedesigner erschaffen eines der letzten Refugien des Wunderbaren. Sie sind in gewisser Weise Meister der Träume …“ Christian Dior, Dior by Dior, 1958. Ich war bereits in der Vergangenheit mehrmals in Paris, wollte jedoch dieses Mal Orte besichtigen, die mich schon seit langem anziehen. Als Chefredakteurin eines Lifestyle Magazins hilft es mir sehr ein paar Tage in die Welt der französische Mode einzutauchen – danach bin ich für ein ganzes Jahr inspiriert und habe neue Sichtweisen auf verschiedene Kombinationen und Styles. 

Neben den sehenswerten Pariser Klassikern wie das Louvre , das Monmarte, der Arc de Triomphe und die Champs-Élysées hatte ich bei diesem Besuch die Möglichkeit sehr besondere Ausstellungen wie die Dream World von Louis Vuitton, sowie die Fondation Louis Vuitton pour la Création und die Dior Galerie zu besichtigen. Während meines Pariser Aufenthalts erkundete ich viele unvergessliche Orte. Einer davon stach mir am meisten ins Auge – die Dior Galerie.

©Ekaterina Mucha

Neben Cococ Chanel und Elsa Schiaparelli gilt Dior für mich unumstritten zu meinen Modeikonen. Dior ist eine Kult-Marke, die seit über 76 Jahren die Herzen der Kundinnen weltweit höherschlagen lässt. Für mich persönlich sind die Dior Kreationen der Inbegriff des Pariser Chics. Mit der aufwändigen Schnittentwicklung, der stundenlangen Handanfertigungen und den kostbaren Materialien wurden im Hause Diors 70 Jahre lang die Kollektionen entworfen.

Die faszinierende Geschichte von Christian Dior ist ein guter Beweis dafür, dass man sehr hart arbeiten muss,um seine Träuzme und Ziele erreichen zu können – dies ist vor allem auch wichtig für die kommenden Generationen. So wird auch den jungen Menschen gezeigt, dass auch wenn Steine im Weg liegen, man nicht aufgeben soll.

Am 16. Dezember 1946 richtet Christian Dior im Alter von 41 Jahren sein Atelier in Paris ein. Die Adresse lautete 30 Avenue Montaigne, Paris. Hier kann man noch heute das Headquarter von Dior finden und bewundern. Damals war er noch ein völlig unbekannter Modezeichner, der ganz unverhofft die Chance bekommen hatte, die künstlerische Leitung eines neuen Haute-Couture-Hauses zu übernehmen. Er war also genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die eleganten Pariserinnen wünschten sich nach Jahren voller Uniformen, Militär und Dienstverpflichtung das Wunderbare, das Märchenhafte, den Überfluss und Luxus zurück.

Er gehörte zu dieser Zeit zu den größten Konkurrenten von Coco Chanel, da es schien als würde ihre Zeit dem Ende entgegenrücken. Nach der Präsentation seiner ersten eigenen Kollektion waren die Menschen fasziniert von seinen anmutigen Designs. 

“Harper’s Bazaar”-Redakteurin Carmel Snow kommentierte die Show mit folgenden Worten: “Your dresses have such a new look!” Bis heute ist die sogenannte Bar Jacket der Kollektion eines der Signature-Pieces des Modehauses.

„Als die Maison Dior erstmals eröffnete, befanden sich drei Ateliers, ein winziges Studio, ein Salon, in dem die Kleider gezeigt wurden, ein Ankleidezimmer für die Models, auch Cabine genannt, ein Büro sowie sechs kleine Umkleidezimmer in dem Gebäude in der 30 Avenue Montaigne“, erzählt Monsieur Dior in seinen Memoiren. 

Für den Couturier handelte es sich bei diesem hôtel particulier, das seither zu einer Legende geworden ist, um Liebe auf den ersten Blick. Dieses erst kürzlich umgestaltete und veredelte „Refugium des Wunderbaren“, seit seiner Gründung das Herzstück der Maison Dior, hat sich neu erfunden und ist nun das Zuhause von La Galerie Dior, ein Zeugnis für den visionären Freigeist von Christian Dior und seinen sechs Nachfolgern: Yves Saint Laurent, Marc Bohan, Gianfranco Ferré, John Galliano, Raf Simons und Maria Grazia Chiuri.

Innerhalb dieser Mauern wurden die Dior Kollektionen über 70 Jahre hinweg entworfen, beginnend mit dem legendären New Look, einem revolutionären Ereignis in der Geschichte der Mode. Diese Silhouette, als solche nach Diors Fashion-Show-Debüt am 12. Februar 1947 bezeichnet von Carmel Snow, Chefredakteurin des amerikanischen Magazins Harper‘s Bazaar, verkörpert die Attitüde einer Frau, die zu ihrer Weiblichkeit steht. Strahlend, selbstbewusst und sich über ihre Macht der Verführung im Klaren in dieser Wiederaufbauzeit nach dem Krieg. Eine Frau, deren Körper bei jeder Bewegung durch Christian Dior vollendet wurde. 

Als Zeuge dieses historischen Wendepunkts war die emblematische 30 Avenue Montaigne stets gut besucht von Monsieur Diors Gästen und Freunden, von Kunden bis hin zu den bekanntesten Persönlichkeiten dieser Zeit, die von nah und fern anreisten, um dieses Reich der Träume zu entdecken.

Mit ihrem einzigartigen szenografischen Narrativ verkörpert La Galerie Dior den Geist der Pariser Haute Couture und verewigt gleichzeitig die Erinnerung an diese historische Adresse, indem sie Looks, Originalskizzen und archivierte Unterlagen sowie Accessoires und außergewöhnliche Styles zeigt – vieles davon wird hier zum allerersten Mal ausgestellt.

Zahlreiche Inspirationsquellen werden präsentiert: Von prachtvollen Gärten und üppigen Bällen bis hin zu den wunderschönen Gesten der petites mains (den Näherinnen) und den künstlerischen Affinitäten – jeder Bereich erinnert an die vielen Facetten des unschätzbaren Erbes, das die Maison Dior seit ihrer Gründung sorgsam bewahrt hat und weiterhin erweitert. Der Charme von Gärten inspirierte den Modeschöpfer Christian Dior immer wieder aufs Neue. Er war von ihren Farben und Formen so begeistert, dass man Blumen in seinen Kreationen immer wieder fand. In der „Femme-Fleur“-Silhouette zum Beispiel, die er in seiner ersten Kollektion erschuf kamen immer wieder Blumen vor und in Rosen- und Lilienmotiven, die seine Kleider bis heute zieren.

©Ekaterina Mucha

Gekennzeichnet war Diors Mode durch eine schmale Taille, ein figurbetontes beziehungsweise Korsett-gestütztes Oberteil, weite, schwingende Röcke aus edlen Materialien in verschwenderischen Mengen sowie Wagenradhüte und lange Handschuhe. Mein Highlight war ein Look der pure Eleganz ausstrahlte. Das Design war pompös und chic zugleich – sowas schönes hab ich selten gesehen.

©Ekaterina Mucha

Interessant war seine Suche nach der perfekten Form für den Rock. Der Blütenkelch-Linie folgte die Kuppel-Linie, danach die Maiglöckchen-Linie; dann wiederum die Bleistift-Linie.  Später kam die H-Linie und nach der A-Linie schließlich die Y-Linie, die sozusagen das Gegenteil der vorherigen A-Linie darstellte. 1997 wurde John Galliano von Arnault, zudem Eigentümer der Marke Dior, als Nachfolger von Gianfranco Ferré zum Chefdesigner der Damenmode bei Dior gewählt und 2011 suspendier.  Galliano ist ein sehr talentierter Designer, jedoch meiner Meinung nach ein bisschen inkompatibel mit dem Maison Dior, der Philosophie und des Styles von der Marke.

©Ekaterina Mucha

Christian Dior verstarb am 24 Oktober 1957 an einem Herzinfarkt. Sein Herz und seine Seele spürt man aber heute noch in den Wänden des Hauses Diors. Seine Werke werden ewig leben und so auch er und seine faszinierende Fantasie. 

Die Ausstellung ist in mehrere Räume unterteilt. Mein persönliches Highlight war ein Studio indem eine Mitarbeiterin des Maison Dior Haut Couture beim Arbeiten gezeigt wird, wie sie wertvoller Strass auf seidenen Stoff stickt. Nach Bedarf wird auch genau erzählt, wie lange die Mitarbeiter für ein Laufmeter brauchen. Ich würde euch aber raten 1 Woche im Voraus eure Besuchszeit online zu reservieren.

Wir leben alle in einer Gesellschaft, in der alles sofort und so schnell wie möglich geschehen muss – am Vormittag sollten wir schon in einer Stunde alles erledigt haben: duschen, essen und sich für den Tag fertig zu machen. In dem wunderschönen Museum kannst du aus dem Alltagsstress ausbrechen und in eine märchenhafte Welt eintauchen, in der die Zeit keine Rolle spielt und nur die schönen Handschuhe, Hüte , Schuhe und Taschen wichtig sind. 

Die wunderschön geschwungene Treppe inmitten des Museums ist der Beweis für die tollen Accessoires, die im Hause Diors kreirt und angefertigt wurden. Bis zum dritten Stock reicht die Treppe und ist an den Wänden mit den Schuhen, Taschen und anderen Accessoires dekoriert. Farblich sind die Sachen übereingestimmt, dabei entsteht ein wunderschöner Farbverlauf der Wand entlang. 

©Ekaterina Mucha

Der vorletzte Raum ist Gala Roben gewidmet. Dort werden Kleider gezeigt, welche von Stars auf den weltweiten Red Carpets getragen wurden. Damit wird gezeigt, dass die Kreationen von Christian Dior von unzähligen Hollywood-Stars präsentiert werden, darunter Ava Gardner, Marlene Dietrich,  Marilyn Monroe und Grace Kelly. In dem Raum siehts du wie Lady Gaga ( in SAG Awards in 2019) oder auch Michelle Yeoh bei Oscar 2023 Zeremonie in Dior gekleidet waren. 

©Ekaterina Mucha

Das absolute Highlight für mich, war der letzte Raum, in dem mit einer Licht-Show Puppen ausgestellt werden, die Beispiel-Looks tragen. Während man in diesem Raum sitzt, kann man die verschiedenen Designs an den Puppen bewundern – man ist dabei voller Begeisterung. Man kann auf die Puppen hinaufblicken, wie in der Kirche zum Altar.Am Liebsten würde man dann die gesamte Tour wiederholen und die Geschichte Diors nochmal auf sich wirken lassen. 

©Ekaterina Mucha
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