Heuer jährt sich die Erfolgsgeschichte Helena Rubinsteins zum 120. Mal. In den 1900er Jahren reiste sie über zwei Jahre lang durch Europa. Dort sammelte sie zahlreiche innovative Ideen. Inspiriert von den wichtigsten Dermatologen, Biologen und Ernährungswissenschaftlern kehrte sie nach Melbourne zurück.
Ihr Leben und die ersten Anfänge
Sie war eine US-amerikanische Kosmetikunternehmerin, eine Vorreiterin der Kosmetikentwicklung und eine polnische Mäzenin. Helena Rubinstein wurde am 25. Dezember 1872 in Krakau mit dem Namen Chaja Rubinstein als die älteste von acht Töchtern geboren. Am 1. April 1965 verstarb die Pionierin in New York
Pauline, Rosa, Regina, Stella, Ceska, Manka und Erna waren ihre sieben Schwestern. Nachdem sie frühzeitig schon mit 15 Jahren die Schule abbrach, ging sie 1894 nach Wien. 1896 entschied sie sich in Coleraine in Australien ihren Vornamen zu Helena Juliet zu wechseln. Da drei ihrer Onkel in Australien wohnhaft waren, half sie bei einem von ihnen als Verkäuferin. Sie fing an, die Tiegel Creme, die sie von ihrer Mutter zur Pflege erhalten hat an Farmerinnen weiterzugeben.
Somit entstand die erste eigene Geschäftsidee. Sie begann die Cremes zu importieren und zu verkaufen. Mit der Zeit wollte sie jedoch keine einfache Importeurin sein und stellte ihre Cremen selbst her. In Melbourne eröffnete sie dann 1902 ihren ersten eigenen Salon. Ihre eigenen Cremen waren auf Basis von Lanolin, Sesam und Mineralöl zubereitet. Sie verlieh dieser Mischung den Namen Valaze, welches so viel wie „Geschenk des Himmels auf ungarisch heißt.
Auch aus Polen importierte Helena ihre Cremes. Wichtig für sie war es, dass ihre Produkte hauptsächlich aus einer Mixtur von Kräutern, Mandelöl und Rinderfett bestanden.
Ihre Produkte begeisterten immer mehr und ein großer Erfolg folgte. In Australien Kosmetika noch nicht so weit verbreitet und sie selbst mit einer sehr feinen Haut ihr bester Werbeträger war. Deswegen übergab sie das Geschäft an zwei ihrer Schwestern und verließ Australien, um sich weiterzuentwickeln.
In Paris angekommen besuchte sie den Chemiker Marcellin Berthelot, bei dem sie sich und mit Ernährungswissenschaft und Gesichtschirurgie auseinandersetzte. Sie fand ihre große Liebe und noch während ihrer ersten Schwangerschaft
gründete sie 1908 einen zweiten in Wellington und im selben Jahr in Mayfair, London einen dritten Salon. Sie und ihre Familie lebten nun in Paris. 1913 entstand ein Labor in Saint-Cloud.
Ab in die USA
Während des Ersten Weltkriegs 1914 verließ die Familie Europa und emigrierte in die USA. Ihre fünfte Filiale eröffnete sie dort mit Pflegeprodukten nur ein Jahr nach der Einwanderung. Die erste eigene Kosmetiklinie kam dann 1920 auf den Markt. Fortan hießen ihre Produkte Helena Rubinstein, welches der neue Firmenname wurde. Über 80 Jahre nach Firmengründung besteht dieser Name bis heute.
1953 wurde von Helena Rubinstein eine der größten Fabriken in New York eröffnet. Ihre Fabrik zählt zu den größten, die jemals von einer Frau geschaffen worden war. Jedoch besaß sie bald weit mehr als nur eine. Sie waren in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Israel, Australien, Japan, Kanada und Südamerika verteilt.
Die Produktion ihrer Cremen berechnete sie immer exakt, damit sie äußerst sparsam von der Bühne geht.
Von nur vier Arbeitskräften wurde der Gesamtbedarf an Creme, Lotion und Duftwasser für Frankreich, Skandinavien und die Beneluxländer 1964 produziert. Als Unternehmerin war Rubinstein sehr innovativ in ihrem Denken. Deswegen vermarktete sie ihre Produkte auch nicht wie alle anderen. Bekannte Designer und Künstler entwarfen ihre aufwendigen Verpackungen. Für ihre Werbeanzeigen, Prospekte und das hauseigene Magazin beauftragte sie verschiedene Schriftsteller. Auch die eigenen Salons wurden von Innenarchitekten mit Kunstwerken verziert.
Innenarchitekten staffierten ihre Schönheitssalons aus, die sich den Besucherinnen als wahre Tempel der Kunst präsentierten. Ihr Unternehmen umfasste, bis sie starb 100 Niederlassungen in 14 Ländern mit etwa 30.000 Beschäftigten.
Bis kurz vor ihrem Tod leitete sie ihr Unternehmen noch selbst. Den größten Teil ihrer Firma vererbte sie der Gesundheitsfürsorge. Seit 1988 ist die Luxusmarke Helena Rubinstein Teil der L’Oréal-Konzern.
Nicht nur Kosmetikerin sondern auch Mäzenin
Helena Rubinstein galt nicht nur als Pionierin der Kosmetikbranche, sondern auch als Förderin der Künste und der Wissenschaften. Sie selbst wurde von etwa 50 Malern porträtiert, sammelte jegliche Form von Kunst und half bei der Organisation von Ausstellungen unbekannter Maler. In Tel Aviv ließ sie ein Museum für Moderne Kunst, den Helena-Rubinstein-Pavillon, erbauen. Seit 1998 beteiligt sie sich mit Unterstützung der UNESCO alljährlich mit je 20.000 US-Dollar dotierten Helena-Rubinstein-Preis, welcher an vier Forscherinnen vergeben wird.