03
April
Wüsten, Wadis und Wasserfälle
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© Ekaterina Mucha

Die größte Sandwüste der Erde, die Rub al Khali. Wadi Dawkha, ein UNESCO Welterbe, das auch „Wiege des Weihrauchs“ genannt wird. Und zur Abkühlung die Wasserfontänen von Salalah: Die Stadt im Süden des Oman wird auch „Perle am Indischen Ozean“ genannt. Eine spannende, jedoch noch eher unbekannte Tourismusdestination.

Auch mich verschlug es im November 2019 zum ersten Mal in den Süden des Sultanats auf der Arabischen Halbinsel. Dank dem Österreichischen ReiseVerband (ÖRV), der hier seinen Herbstkongress 2019 abhielt. Und ich war, wie die übrigen Teilnehmer, beeindruckt. Wenngleich die Anreise etwas beschwerlich für einen Kurzaufenthalt ist, da es keine Direktverbindung von Wien nach Salalah gibt. Abflug mit Emirates von Wien-Schwechat war um 15.05 Uhr. Mit Zwischenstopp in Dubai. Der Check-in im Kairaba Mirbat Resort erst kurz vor 4 Uhr früh. Heute möchte ich ein wenig in Erinnerungen schwelgen und Euch von meiner Reise in den Oman berichten…

© Adobe Stock

Alles Weihrauch

Gleich für den nächsten Tag haben FTI und Meeting Point ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Nach dem Brunch geht’s mit modernen Jeeps zu einem spannenden Tag in die Wüste. 

Weihrauch begründete den frühen Reichtum der Region Dhofar. Sie ist noch heute bekannt dafür. 40 km nördlich von Salalah befindet sich am Rand der Hauptstraße nach Thumrayt das Wadi Dawkah. Unter einem Wadi versteht man ein Tal oder einen Flusslauf, der häufig erst nach starken Regenfällen vorübergehend Wasser führt. Im östlichen Viertel des Wadi Dawkah sind auf fünf Quadratkilometern insgesamt etwa 1000 Weihrauchbäume (Bosmellia sacra) verstreut. 

Weihrauch gehört zu Salalah wie der Sand zur Wüste. Der Handel mit dem luftgetrockneten Gummiharz prägt seit Jahrtausenden die Geschichte der Region. Unterschieden werden drei Qualitäten (Preis zwischen 5 und 25 Euro pro Kilo). Der Weihrauch wird weltweit exportiert. Im Oman verwendet man ihn, anders als bei uns, nicht nur im religiösen Kontext. Die heilende Wirkung wird ebenso geschätzt. Es ist üblich, ihn zu kauen. Das soll gegen Entzündungen wirken.

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Verlorene Stadt

Weiter geht die Fahrt im Jeep. Unterwegs auf der Wüstenstraße ist spannend zu beobachten, wie perfekt sauber diese ist. Rechts und links säumen sie riesige Palais. Und zwar nicht zwei oder drei. Sondern Hunderte. Das Land verdient bestens am Öl und am Weihrauch. Und zunehmend auch am Tourismus. Der Bevölkerung geht es großteils gut. Die Menschen sind auch sehr hilfsbereit und freundlich.

Nach einer kleinen Pause im Dorf Thumrait, einer bekannten ehemaligen Niederlassung der Beduinen, erreicht man die alte, verlorene Stadt Ubar. Sie wird als weitere Sehenswürdigkeit beworben, ist aber nicht wahnsinnig aufregend. Da sie sich auf dem Weg von Salalah in die Hauptstadt befindet, zahlt sich die Besichtigung trotzdem aus. Die Lage der Stadt ist wohl, so vermutet man, der Grund ihres Untergangs. Man erzählt sich, dass der Wüstensand die Stadt verschluckte, wie es einst der Ozean mit Atlantis tat.

© Ekaterina Mucha

Größte Sanddüne

Weiter geht es zu einem nächsten echten Highlight: dem „Empty Quarter“, der größten Sandwüste der Erde. Die Ausblicke von den Gipfeln der Dünen und der Sonnenuntergang sind atemberaubend. Die Touren sind auch gut organisiert. Es gibt verschiedene Anbieter. Die Teilnehmer bekommen Snacks, können Fotos machen und werden wieder zurück ins Hotel gebracht. Die riesige Wüste ist natürlich extrem beeindruckend.

Mit den Sehenswürdigkeiten ist es etwas schwierig im Oman. Da überall Wüste zu sein scheint, wurde fast alles künstlich aufgebaut und ist räumlich begrenzt.

Das gilt auch fürs Kairaba Mirbat Resort Salalah mit fünf Sternen und 82 Zimmern. Es erwartet seine Gäste in einer mystisch scheinenden Mondlandschaft. Geboten werden eine große Poollandschaft zum Baden und schöne Riffs zum Schnorcheln und Tauchen. Das Dinner wird in der Pool Area eingenommen. 

Salalah-Tour

Die angebotenen Wassersportaktivitäten können am nächsten Vormittag genutzt werden. Nach dem Lunch geht’s dann weiter ins Hotel „Al Fanar“. Auf dem Weg dorthin steht ein Stadtbesuch auf dem Programm. 

Die Hauptstadt der Provinz Dhofar im Süden des Omans ist bekannt für Bananenplantagen, Strände und die Artenvielfalt im Arabischen Meer. Der Charif, ein jedes Jahr wiederkehrender Mosun, verwandelt die Wüste in eine saftig-grüne Landschaft, je nach Saison mit faszinierenden Wasserfällen. Im Stadtteil al-Hafah befinden sich ein traditioneller orientalischer Markt (Suq) und ein flacher Sandstrand. Sehenswert sind zudem der Palast des Sultans und das orientalische Museum. 

Auch als alleinreisende Frau fühlt man sich wohl hier. Der Oman gilt als sicherstes Land im arabischen Raum. Man muss auch wenig auf Kleidervorschriften achten. Außer natürlich in der Moschee, die an bestimmten Tagen und zu gewissen Uhrzeiten von Touristen besucht werden darf. 

Das Fünf-Sterne-Hotel Al Fanar bezaubert dann mit seiner Lage am östlichen Ende der Salalah Beach Marina. Der Name bedeutet „Leuchtturm“. Der Blick auf Sandstrand und Kokospalmen ist einmalig. Obgleich dieselbe Kategorie: Das Hotel Al Fanar bietet mehr Komfort als das erste Resort. Dafür ist es, mit 577 Zimmern, auch größer. Das muss man mögen. Die Küste ist dieselbe. Von den Stränden her macht es also nicht wirklich einen Unterschied, für welche Unterkunft man sich entscheidet. Ein großer Vorteil ist, dass es hier auch Ende November warm genug ist, um im Meer baden zu gehen. Zu den meisten Destinationen, wo das möglich ist, muss man ja weit länger fliegen. 

Gesunde Küche

Im Fanar-Hotel findet am Abend auch der ÖRV-Kongress „Tradition und Moderne“ mit interessanten Vorträgen statt. Danach sind Dinner und Beachparty am Hawana Beach angesagt. 

Die Küche in den Hotels ist sehr gut und gesund. Typisch sind gegrillte Fleischspieße und gegrillter Fisch mit gewürztem Reis und Saucen. Aber auch orientalische Mezze wie Hummus, Falafel, Tabouleh usw. Und viel Gemüse. Alkohol ist in dem muslimischen Land grundsätzlich nicht erlaubt. Viele internationale Hotels und Restaurants haben aber eine Lizenz, Alkohol an ihre Gäste auszuschenken. Im Fastenmonat Ramadan oder am Tag der Geburt des Propheten Mohammed kann es trotzdem sein, dass auch in lizenzierten Hotels gar kein Alkohol serviert wird. Man kann dann mit Kamillentee anstoßen. Oder mit dem beliebten „Lemon Mint“ (Zitrone-Minz-Saft).

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Auf ein Wiedersehen

Am letzten Tag steht noch die Fahrt in ein altes Fischerdorf östlich von Salalah am Programm. Hier kann man die typischen Häuser Dhofars entdecken. Auch die schön erhaltene Burg von Taqah ist sehenswert. Im Schlafzimmer steht immer noch das alte Himmelbett. Von oben hat man einen schönen Blick bis zum Strand. Die Festung war bis 1984 bewohnt. Weiter geht’s zu den alten Ruinen der berühmten Stadt Sumharan. Hier liegt auch der Hafen Khor Rori, einst ein wichtiger Hafen für den Weihrauchhandel. 

Anschließend führt die Tour in das Wadi Darbat. Die Farbe des Wassers, die trinkenden Dromedare und die vielen Bäume sind eine angenehme Abwechslung zur restlichen Landschaft. 

Dann ist es schon Zeit, Abschied zu nehmen, zum Flughafen zu fahren.

Drei Tage sind natürlich kurz, um ein Land kennenzulernen. Aber man kann einen Eindruck gewinnen. Den Oman nochmals zu bereisen, zahlt sich aus. Mit einer Weltstadt wie Dubai z.B. lässt sich Salalah freilich in keiner Weise vergleichen. Genau das macht aber auch den Reiz aus. Es gibt hier noch keine großen internationalen Hotelschulen wie in den großen Metropolen. Nicht immer ist alles perfekt. Aber das Personal ist durchwegs freundlich und zuvorkommend. Der Oman ist sehr um den Tourismus bemüht.

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