Venedig. Eine unscheinbare Stadt mit gerade einmal 260.000 Einwohnern im Nordosten Italiens, gelegen in einer wunderschönen Lagune, die vor allem für eines steht: Tourismus. Entstanden ist die Stadt auf mehr als 120 ehemaligen sumpfigen Inseln, verbunden durch über 400 Brücken. Der Reichtum der dort Ansässigen wuchs schnell – ein Umstand, der auch heute noch anhand der zahlreichen Paläste oder der Vielfalt an prunkvollen Kirchen zu erleben ist.
Aufgrund der atemberaubenden Schönheit Venedigs ist das wohl größte Problem heutzutage – neben dem steigenden Meeresspiegel, der die Stadt langsam zu versenken droht – der Massentourismus. So betreten täglich rund 100.000 Tagestouristen die Stadt. Das entspricht einer jährlichen Touristenzahl von etwa 30 Millionen Besuchern.
Auch bei Österreichern ist Venedig äußerst beliebt – kein Wunder, immerhin kann man bei Start in Wien nach einer nur knapp sechsstündigen Autofahrt bereits die Faszination Venedig erleben. Wer Zeit sparen will, ist mit dem Flugzeug sogar noch deutlich schneller – in nur einer Stunde kommt man von Wien-Schwechat bis zum Flughafen der italienischen Kulturstadt. Deutlich klimaschonender reist man aber natürlich mit dem Zug, auch wenn man dafür mindestens 7,5 Stunden Zeit pro Strecke einplanen muss.
Seit Jahrhunderten übt Venedig einen ganz besonderen Reiz. Die Einheimischen legen besonderen Wert auf Tradition, wodurch Kunst und Lebensart untrennbar miteinander verflochten sind. So ziehen etwa die Biennale di Venezia – eine internationale Kunstausstellung, die in diesem Jahr bereits zum 59. Mal abgehalten wird – oder die traditionelle Karnevalsfeier mit seinen historischen Masken, Tierkämpfen und Feuerwerk begeisterte Touristen aus aller Welt in die Lagunenstadt.
Venedig hat aber auch abseits der Feierlichkeiten viel zu bieten: Von den berühmten Sehenswürdigkeiten, wie etwa dem Markusdom und -platz, über luxuriöse Hotels der Extraklasse, bis hin zu exklusiven Boutiquen in unscheinbaren Gässchen. Das durfte ich selbst vergangene Woche erleben, nachdem mein Mann mich zum Geburtstag mit einer Venedig-Reise überrascht hatte. Obwohl wir die Stadt am Wasser in den vergangenen Jahren bereits mehrmals besucht haben, sind die Erfahrungen stets einzigartig, da ich jedes Mal aufs Neue mir bisher unbekannte, faszinierende Plätzchen entdecke.
Mein Fazit: Alle, die zum allerersten Mal nach Venedig kommen, sollten vielleicht eher das „klassische Programm“ für Touristen machen. Dazu zählt beispielsweise eine Gondelfahrt, einen Kaffee auf der Piazza San Marco trinken, den Markusdom von der berühmten Panoramaterrasse bestaunen und eine Tour auf die nahegelegenen Inseln Murano und Burano machen. Neben dem Besichtigen bietet Venedig aber auch an jeder Ecke fantastische Möglichkeiten, gut Essen zu gehen und Souvenirs zu kaufen – oder einfach gemütlich durch die Straßen zu flanieren.
Jenen unter Euch, die – genau wie wir – schon einmal in Venedig waren, empfehle ich, den Museumspass zu kaufen. Am besten bereits im Voraus online, denn so kann man auch direkt einen Time-Slot reservieren, sodass einem zur gewünschten Uhrzeit ohne lange Schlangen auch direkt Einlass gewährt wird. Der Museumspass ist ein Sammelticket, das Eintritt in jedes Museum Venedigs gewährt, darunter etwa der Dogenpalast, das Museum Correr, das Archäologische Nationalmuseum, die Monumentalsäle der Nationalen Markusbibliothek, Ca’Rezzonico, das Museum des Venezianischen 18. Jahrhunderts und das Geburtshaus von Carlo Goldoni. Mein Geheimtipp ist hier zweifelsfrei der Dogenpalast – eine wahre Augenweide und meiner Meinung nach mit Abstand das schönste, das die berühmte Stadt am Meer zu bieten hat.