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Dezember
Louisville und „Der große Gatsby“
The Seelbach Hilton Louisville - Seelbach Hotel Group in 1885 (c) Hilton 2024
Louisville Tourism

F. Scott Fitzgeralds literarisches Meisterwerk feiert 2025 seinen 100. Geburtstag. Louisville lieferte Inspiration und Vorbilder für die Geschichte. Allen voran das Seelbach Hotel, in dem der junge Fitzgerald regelmäßig zu Gast war.

Lobby Blue FD L
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Der Roman „Der große Gatsby“ ist eines der bedeutendsten literarischen Werke der amerikanischen Moderne und zeichnet ein lebendiges Porträt der „Roaring Twenties“ in der Vereinigten Staaten. Wirtschaftliches Wachstum, Prohibition, Kriminalität und Jazz prägen diese Zeit, ebenso wie Dekadenz, Ausschweifungen und soziale Umbrüche. Auch in „Der große Gatsby“ sind diese Themen präsent. Im April 2025 feiert F. Scott Fitzgeralds Meisterwerk seinen 100. Geburtstag – und wäre vielleicht nie geschrieben worden, hätte der Schriftsteller nicht auch eine Zeit lang in Louisville gelebt.

Junior Suite
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Tatsächlich wird Louisville im Roman sieben Mal erwähnt und ist zudem der Geburtsort der Antagonistin Daisy Buchanan, Jay Gatsbys großer Liebe. Die Stadt war für Fitzgerald und seinen Roman eine Inspiration und die 1920er-Jahre in Louisville eine bewegte Zeit – das beliebte Seelbach Hotel in Downtown Louisville wurde zum Schauplatz vieler gesellschaftlicher und historischer Ereignisse.

Seelbach Entrance
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Der junge Fitzgerald in Louisville
Der junge Fitzgerald war während des Ersten Weltkriegs in Camp Taylor, einem Ausbildungscamp der US-Armee in Louisville, stationiert. Wie so viele andere Soldaten ging er an Wochenenden des Öfteren auf den einen oder anderen Kentucky Bourbon und eine teure Zigarre in den „Rathskeller” des Seelbach Hotels. Fitzgerald war bekannt für seine Trinkgelage und wurde auch einmal aus dem Seelbach verbannt, nachdem er zu viel getrunken hatte.

Seelbach Suite
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Schmuggler und Mafiosi treffen sich im Seelbach
Im Seelbach Hotel soll Fitzgerald auch mit Mafiosi und Schmugglern zusammengetroffen sein. Einer von ihnen war der charismatische George Remus, ein bekannter und erfolgreicher Strafverteidiger, der während der Prohibition in den 1920ern gleichzeitig zum „Schmugglerkönig von Kentucky” avancierte – und Fitzgerald schließlich als Vorlage für die Figur des Jay Gatsby diente.

The Seelbach Hilton Louisville Historical Image Dining Area 2 c Hilton 2024
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„Mehr Pomp und Prunk, als Louisville je gesehen hatte“
Fitzgeralds Eindrücke und Erlebnisse in den eleganten Räumen des Seelbach inspirierten den Autor dazu, das Hotel als literarische Kulisse für den „Großen Gatsby“ zu nehmen. Das Seelbach war seinerzeit eines der begehrtesten Hotels in Louisville, im Ballsaal im obersten Stockwerk gaben die Debütantinnen der High Society regelmäßig große Galas – ähnlich opulent wie die Partys in Fitzgeralds Roman. So wird der Grand Ballroom im Buch zum Schauplatz für die luxuriöse Hochzeit von Tom und Daisy Buchanan, bei der es „mehr Pomp und Prunk gab, als Louisville je gesehen hatte“, wie Fitzgerald schreibt.

Seelbach
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„The Seelbach“ – 120 Jahre Geschichte in Downtown Louisville
Das geschichtsträchtige The Seelbach Hilton (so heißt es heute) hat ebenfalls 2025 etwas zu feiern, und zwar sein 120-jähriges Bestehen. Das Hotel gehört zu den Historic Hotels of America und liegt im Herzen von Downtown Louisville – heute ein idealer Ausgangspunkt, um viele der Whiskey-Destillerien und Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden.

Das Seelbach Hotel wurde 1905 von dem bayerischen Einwanderer Lewis Seelbach eröffnet, der das Hotel bis zu seinem Tod 1925 von seiner Seelbach Suite aus leitete. Seither haben immer wieder prominente Gäste in der Suite übernachtet wie zum Beispiel Präsident Harry Truman oder Rolling-Stones-Legende Keith Richards. Die Musikgrößen Neill Diamond, Rod Stewart und Boy George waren ebenfalls zu Gast im Seelbach, wenn sie in Louisville auf der Bühne standen.

The Seelbach Hilton Louisville Lobby c Hilton 2024
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Al Capone kam zum Kartenspielen
Das Hotel ist aber nicht nur untrennbar mit der Entstehung des „Großen Gatsby“ verbunden, sondern auch mit der Geschichte der Stadt in den Roaring Twenties: Al Capone, berühmt-berüchtigter Boss der Chicagoer Unterwelt, kam regelmäßig in den 1920ern zum Blackjack- und Pokerspielen in den damaligen Gentlemen’s Billiard Room, den heutigen Private Oak Room. Al Capone ließ sogar einen großen Spiegel aus Chicago kommen, der noch heute in dem Zimmer hängt, damit er immer im Blick hatte, was hinter seinem Rücken geschah. Capones Lieblingszimmer hatte auch zwei Türen, die sich hinter der Wandvertäfelung verbargen und zu geheimen Gängen führten. Al Capone soll diese geheimen Fluchttunnel während der Prohibition genutzt haben, um den Behörden zu entkommen, nachdem er in Kentucky schwarz gebrannten Whiskey gekauft haben soll.

Seelbach Rathskeller
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The Derby Day Heist: Der Raubüberfall im Poker Room
1923 war das Seelbach Hotel außerdem Tatort des sogenannten Derby Day Raubüberfalls: Am Tag des Kentucky Derby verschafften sich vier bewaffnete und maskierte Räuber Zugang zum Poker Room des Hotels, in demzwölf Gentlemen um viel Geld Poker spielten. Die Banditen erbeuteten mehr als 20.000 Dollar, zerstörten das Telefon im Poker Room, sperrten die Spieler und die Sicherheitsleute im Poker Room ein und entkamen unerkannt im Trubel der Derby-Feierlichkeiten auf der Fourth Street.

Louisville feiert den „Großen Gatsby“ und seine Schauplätze
Die Stadt Louisville feiert den 100. Geburtstag des Romans in diesem Frühjahr mit einer Reihe von Veranstaltungen an einigen der historischen Orten der Stadt – und der Einweihung einer neuen Gatsby-Suite im Seelbach Hotel.

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