09
Januar
Gewürze gegen das Grauen des Jänners
Kräutergarten_(c) La Mamounia
©Photo by Alan Keohane for La Mamounia

Wenn der Winter mit trüben Tagen den Jänner im Griff hält, sehnen sich viele nach etwas Farbe in ihrem Alltag. In Marokko greift man dafür kurzerhand zu Gewürzen, um die Speisen auf dem Teller nicht nur aromatischer, sondern auch bunter zu machen. Besonders eine Gewürzmischung fängt die Seele Marokkos ein und transportiert sie in die ganze Welt: Ras el-Hanout. Das Küchenteam aus dem La Mamounia, der Hotel-Ikone Marrakeschs, stellt sieben Gewürze dieser Mischung vor und gibt Tipps zu deren Anwendung.

  1. Das rote Gold: Safran
    Safran zählt noch immer zu den kostbarsten Gewürzen der Welt. Die feinen roten Fäden stammen aus der Blüte einer Krokus-Pflanze und waren einst pures Gold wert. Sie verleihen Speisen einen charakteristischen goldgelben Farbton, verändern den Geschmack einer Speise allerdings nur ganz dezent. Der Name „Safran“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet schlicht „gelb sein“. Safran lässt sich auch pur wunderbar verwenden, etwa in Suppen und Eintöpfen, der typisch marokkanischen Tajine oder sogar in Süßspeisen. Er wirkt stimmungsaufhellend und kann gegen mentale Erschöpfung helfen.
  2. Adelt jede Süßigkeit: Zimt
    Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen überhaupt: Bereits um 2000 v. Chr. nutzte man die getrocknete Rinde des Ceylon-Zimtbaums in China und Indien als Gewürz. Heutzutage wird es in der westlichen Welt vor allem rund um die Weihnachtszeit vielfach in Süßspeisen verwendet. Im Orient ist das Gewürz ganzjährig auch aus der herzhaften Küche nicht wegzudenken, besonders in Kombination mit kräftigem Fleisch und natürlich als eine der Hauptzutaten im Ras el-Hanout. Das vielfältige Gewürz hat eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung.
  3. Der Geschmack der Leidenschaft: Kardamom
    Würzig, süßlich, scharf: Der Geschmack des grünen Kardamoms ist charakteristisch und intensiv. Die Kapselfrüchte müssen kurz vor der Reife von Hand gepflückt werden, da sie sich sonst öffnen und ihre kostbaren Samen verloren gehen. Sie enthalten ein ätherisches Öl, dem im arabischen Raum eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird. Hierzulande findet sich der markante Kardamom besonders in Weihnachtsgebäck, Lebkuchen und süßen Likören wieder. Das Küchenteam des La Mamounia empfiehlt zudem eine Prise davon in den morgendlichen Kaffee zu streuen – dadurch wirkt dieser bekömmlicher und bekommt eine leicht süße Note.
  4. Heilmittel und Geschmacksbringer: Kreuzkümmel
    Schon vor 4000 Jahren nutzte man den Kreuzkümmel in Vorderasien zum Würzen von Speisen. Schmorgerichte, Falafel und Humus kommen nicht ohne seinen eindringlichen Geschmack aus, weshalb er aus keiner Gewürzmischung wegzudenken ist. Neben seinem besonderen Aroma verfügt der Kreuzkümmel noch über zahlreiche positive Eigenschaften: Er hilft bei Verdauungsbeschwerden, wirkt entzündungshemmend und kann den Cholesterinspiegel senken.
  5. Der Geschmack der Blütenknospe: Nelken
    Die getrockneten, noch geschlossenen Blütenknospen des Gewürznelken-Baums waren einmal so wertvoll, dass sie als Geschenk für Könige dienten. Heutzutage werden Nelken bei uns vor allem rund um Weihnachten verwendet, ähnlich wie Zimt. In Marokko kommen die kleinen Knospen ganzjährig zum Einsatz, etwa in gemahlener Form im Ras el-Hanout. Auch dieses Gewürz bringt besondere Benefits mit sich: Die Inhaltsstoffe des Nelkenöls wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  6. Das Zeichen der Liebe: Rosenblüten
    Die zarten Blüten der Rose verströmen einen betörenden, süßen Duft, der die Menschen schon seit dem Altertum verzaubert. Das blumige Aroma veredelt heute im arabischen Raum vor allem Süßspeisen und Tees, ist aber auch ein Bestandteil der milden, marokkanischen Variante von Ras el-Hanout. Im La Mamounia werden Rosenblüten auf meisterliche Weise auch in Macarons eingesetzt – der Ispahan Macaron von Pierre Hermé hat es zu weltweiter Berühmtheit gebracht und kann vor Ort im Le Salon de Thé und Le Menzeh genossen werden. Rosenblüten wirken harmonisierend und gelten als natürliches Aphrodisiakum.
  7. Gewürz antiker Könige: Koriandersamen
    Bereits die Könige Babylons und die Pharaonen Ägyptens kultivierten Korianderpflanzen. Noch heute findet sich Koriander in vielen Küchen weltweit wieder, ins Ras el-Hanout kommen die gemahlenen Samenkörner. Angeröstet und frisch pulverisiert entfalten sie ihren aromatischen Geschmack am besten. Sie verfeinern Tajines und Eintöpfe, geben vielen Gerichten einen orientalischen Twist. Zudem haben die Samen zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften: Neben ihrer antientzündlichen Wirkung haben sie auch einen schmerzlindernden und entkrampfenden Effekt.
Le Menzeh par Pierre Herme c La Mamounia
©Photo by Alan Keohane for La Mamounia
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