
Albert Schweizer solle mal gesagt haben: „Mit 20 Jahren hat jeder das Gesicht, dass Gott ihm gegeben hat, mit 40 jenes, das ihm das Leben gab und mit 60 jenes, das er verdient hatte”. Ob er dies wirklich sagte oder nicht, kann ich zumindest nicht endgültig bewerten. So oder so ist die Aussage aber nicht nicht, sondern trägt ein bisschen Wahrheit in sich. Mit 20 ist man zwar jung und Falten sind mehr ein Konstrukt der Zukunft, dennoch hält es sich Grenzen, was man dann wirklich machen kann. Außer man greift natürlich sofort zu Mitteln wie einer Operation.
Mit 40 sieht die Sache dann schon etwas anders aus. Man möchte sein jugendliches Aussehen behalten, nicht als zu alt wahrgenommen werden. Und glücklicherweise gibt es da doch einige Möglichkeiten, was man da so tun kann. Wenn man jetzt nicht unbedingt der größte fan von Botox & Co. ist, dann gibt es aber eine andere Möglichkeit sich selbst zu helfen: Das Face-Yoga.
Letztendlich ist Face Yoga nichts anderes als Muskeltraining, aber spezifisch für die Gesichtsmuskulatur, die Gesichtszüge und demensprechend auch für die Haut. Das menschliche Gesicht hat dabei wirklich einiges an Muskulatur und für jede einzelne Bewegung von Kauen bis hin zum Grinsen, Weinen oder Niesen. Muskeln sind immer mit dabei. Mit zunehmendem Alter gibt es aber häufig das Problem, dass die Muskulatur abnimmt, nicht mehr gezielt genug bewegt werden kann. In der Folge nehmen die großeren Muskelgruppen Überhand in der Verwendung und können damit Falten begünstigen. Das Face Yoga soll eben genau da eingreifen und versuchen die gezielte Muskelartikulation zu verbessern und somit unnötiger Faltenbildung zuvor zu kommen.
Ein wichtiger Marker für die Einschätzung des Alters bei anderen ist das sogenannte subkutane Fettgewebe, dass sich unterhalb der Haut befindet. Mit der Zeit wird dieses Gewebe weniger und weniger und das berühmte “Baby Face” verabschiedet sich. Am Anfang für viele noch eine nette Sache, nimmt dies irgendwann etwas Überhand und es kommt dazu, dass sich Hängebäckchen, Schlupflieder und Tränensäcke bilden können. Da das ein natürlicher Prozess ist, den wir niemals aufhalten können, muss ein anderer Weg gewählt werden. Und genau hier kommt das Face Yoga ins Spiel. Mithilfe einer starken Muskulatur kommt es nicht zu einem voluminöseren Aussehen, sondern auch die Durchblutung und der Transport von Lymphflüssigkeit werden vebessert. Dies hilft vor allem gegen hängende Augenlider und Tränensäcke.
Wie bereits erwähnt, fördert Gesichtsyoga die Fähigkeit einzelne Muskeln konkret anzusteuern, aber auch konkret zu ignorieren. Bei den meisten Übungen geht es dabei einfach nur um ein gezieltes An- und Entspannen bestimmten Muskeln. Dabei kann es aber durchaus notwendig sein , dass andere Muskeln an Ihrer Bewegung gehindert werden. Wenn man also beispielsweise seine Stirn mit den Händen festhält, die Lippen in Richtung Zähne bewegt und die Augen öffnet und schließt, lassen sich auch Falten auf der Stirn vorbeugen.
Auch gegen Krähenfüße lässt sich einiges machen, indem man das Auge mit dem jeweiligen Daumen und Zeigefinger umschließt, den Zeigefinger schließlich in Richtung Augenbraue zeigt und mithilfe des Daumens unterhalb des Auges stabilisiert wird. Dadurch wird nur ein Muskel verwendet, nämlich der M. sphincter pupillae, der für die Nah und Ferneinstellung unseres Auges verantwortlich ist. Besonders wird er beansprucht, wenn man Stundenlang auf Bildschirme schaut und nicht dagegenwirkt. Also, wenn ihr nicht genug Zeit habt lange in die Ferne zu starren, ist das Face Yoga definitiv eine gute Alternative. Natürlich kommt das aber auch durch das Alter, weil auch dieser Muskel mit der Zeit an Kraft verliert, lange Bildschirmzeiten können dies aber etwas begünstigen.
Sogar bei Tränensäcken, Hängebäckchen und Doppelkinn soll das Gesichtsyoga mit unterschiedlichen Übung helfen. Gegen Tränensäcke soll beispielsweise die Wangenmuskulatur trainiert werden, um die Fetteinlagerungen unter dem Auge in Position zu halten, während die Stirn und restliche Gesichtsmuskulatur still gehalten werden muss. Gegen die Hängebäckchen können Übungen helfen, die sich auf die Muskulatur beidseits der Nase beziehen. Dafür müssen aber bereits vorhandene Fältchen unbedingt manuell “entfernt” werden, indem sie in Richtung Hinterkopf gezogen werden und die Zähne von den Lippen bedeckt sind. Und nun: Schön Lächeln!
Gegen ein Doppelkinn soll es Hilfreich sein das Kinn nach vorne zu schieben, die Zunge gegen den Gaumen zu pressen und dann die Muskeln für zwei Sekunden anzuspannen, dann zu entspannen und den Kopf sanft in den Nacken gleiten zu lassen. Wichtig ist aber auch, dass diese Übungen nur geeignet sind, wenn man keine chronischen Hauterkrankungen oder Akne oder ähnliches im Gesicht hat, da dies zu Reizungen führen kann. Ob dies Wissenschaftlich geschützt ist, kann derzeit nicht gesagt werden. Leider gibt es kaum Studien dazu, aber eines ist sicher, solange Ihr es nicht damit übertreibt, extremen Druck ausübt oder euch bewusst dabei verletzt, sollte im schlimmsten Fall einfach gar nichts passieren.