07
Februar
Ein Blick hinter die Kulissen des Journalismus
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©Caro Strasnik

Nachdem ich euer großes Interesse geweckt habe, möchte ich euch gerne von meinem beruflichen Werdegang erzählen, wie ich dazu gekommen bin und alles über die verschiedenen Phasen der Zeitungs- und Magazinproduktion berichten. Auch wenn Journalisten die Geheimnisse der ganzen Welt aufdecken, bleibt ihre eigene Arbeit oft im Verborgenen. Heute teile ich jedoch sehr persönliche Informationen mit euch.

Mein Weg zum Journalismus war lang. Nach meinem Abschluss an der Universität in Sankt Petersburg und einem weiteren Studium in Italien zog ich nach Wien, Österreich, wo ich quasi in den Journalismus “eingeheiratet” habe. Mein Mann ist ein bekannter, erfolgreicher und erfahrener Verleger seit fast 50 Jahren. Ich musste mir alles selbst beibringen, da es kein Buch gibt, das alles abdeckt. Am besten lernt man, indem man andere Journalisten befragt und sich selbst weiterbildet. Journalismus ist eine faszinierende Welt: Durch diesen Beruf durfte ich außergewöhnliche Persönlichkeiten treffen, in der ersten Reihe bei Fashion Weeks und Modenschauen sitzen, atemberaubende Orte besuchen, viel über die Kosmetikindustrie lernen, Messen und Ausstellungen besuchen. Ich bin dankbar für jede Minute, die mich zu diesem Beruf geführt hat. Ich liebe meinen Job leidenschaftlich und arbeite oft 12-14 Stunden am Tag, ohne auf die Uhr zu schauen, auch an Wochenenden.

Ausbildung

Studium: Viele Journalisten absolvieren ein Studium in Journalismus, Kommunikationswissenschaften oder einem verwandten Fach. Hier lernen sie die Grundlagen des Journalismus, ethische Standards und praktische Fertigkeiten wie Recherche- und Schreibtechniken.

Praktika und Volontariate: Praktische Erfahrungen sind im Journalismus besonders wichtig. Viele angehende Journalisten absolvieren während ihres Studiums Praktika oder Volontariate bei Zeitungen, Radiosendern, Fernsehstationen oder Online-Medien, um erste Einblicke und Kontakte zu gewinnen.

Weiterbildung und Spezialisierung: Der Journalismus entwickelt sich ständig weiter, besonders im digitalen Bereich. Journalisten investieren oft in Weiterbildungen, um ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Datenjournalismus, multimediale Produktion oder investigative Recherche zu vertiefen.

Aufgaben

Recherche: Eine der zentralen Aufgaben eines Journalisten ist die Recherche. Das bedeutet, Informationen zu sammeln, Fakten zu überprüfen und verschiedene Quellen zu konsultieren, um eine fundierte und objektive Berichterstattung zu gewährleisten.

Konferenzen und Sitzungen: Jeder Redakteur bringt seine eigenen Themen ein, die dann diskutiert und entweder angenommen oder abgelehnt werden. Diese Themen sind rein redaktionelle Artikel.

Interviews führen: Journalisten führen Interviews mit verschiedenen Personen, sei es Politikern, Experten, Betroffenen oder anderen relevanten Akteuren. Diese Interviews liefern wichtige Einsichten und Zitate für ihre Berichte.

Schreiben und Redigieren: Das Verfassen von Artikeln oder das Vorbereiten von Texten für Rundfunk und Online-Medien ist eine zentrale Tätigkeit. Dabei müssen Journalisten oft komplexe Themen verständlich und präzise darstellen.

Multimediale Aufbereitung: In der heutigen digitalen Medienlandschaft sind viele Journalisten auch mit der Erstellung von Multimedia-Inhalten wie Videos, Podcasts oder interaktiven Grafiken betraut.

Nachrichtenproduktion: Journalisten arbeiten oft unter Zeitdruck, um aktuelle Ereignisse schnell und präzise zu berichten. Sie müssen in der Lage sein, Informationen schnell zu verarbeiten und zu veröffentlichen.

Anzeigen und bezahlte Artikel: Es gibt auch Anzeigen, entweder klassische Werbung in Form von Sujets oder bezahlte Artikel, bei denen wir Unternehmen besuchen, Interviews führen und persönliche Geschichten über sie schreiben.

Planung und Zusammenstellung: Nachdem alle redaktionellen Seiten geschrieben sind und die bezahlten Werbeseiten festgelegt wurden, wird ein sogenannter “SPIEGEL” erstellt, ein genauer Plan, auf dem festgelegt ist, auf welcher Seite welcher Artikel und welche Werbung platziert werden soll. Basierend auf diesem Plan wird dann das Heft zusammengestellt.

Arbeitsbereiche

Printjournalismus: Zeitungen, Magazine und Zeitschriften bieten traditionelle Arbeitsplätze für Journalisten, die sich auf geschriebene Berichterstattung spezialisieren.

Online-Journalismus: Mit dem Aufkommen des Internets haben sich neue Möglichkeiten für Journalisten eröffnet. Online-Medien, Nachrichtenportale und Blogs bieten Plattformen für schnelle und interaktive Berichterstattung.

Rundfunkjournalismus: Radio und Fernsehen sind wichtige Plattformen für Journalisten, die ihre Geschichten durch Audio- und Videoformate vermitteln möchten.

Freelancer und Selbstständige: Viele Journalisten arbeiten als Freiberufler und verkaufen ihre Geschichten und Artikel an verschiedene Medien. Dies erfordert Flexibilität und Selbstorganisation.

Geschichte

Die Geschichte des Journalismus reicht bis in die Antike zurück, als Nachrichten mündlich übermittelt wurden. Die gedruckte Presse begann mit Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Die erste gedruckte Zeitung, die “Relation aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien”, erschien 1605. Im 18. Jahrhundert spielten Journalisten wie John Peter Zenger eine Rolle bei der Entwicklung eines unabhängigen Journalismus.

Technologische Fortschritte im 19. und 20. Jahrhundert, wie die Industrialisierung und die Einführung von Radio und Fernsehen, prägten den Journalismus weiter. Die Digitalisierung im späten 20. Jahrhundert und das Aufkommen des Internets im 21. Jahrhundert veränderten erneut die Medienlandschaft grundlegend. Heute steht der Journalismus vor neuen Herausforderungen wie der Verbreitung von Fehlinformationen, bleibt jedoch eine wichtige Säule der Demokratie und spielt eine zentrale Rolle bei der Informierung der Öffentlichkeit.

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