Stararchitekten wie Norman Foster und Zaha Hadid haben sich in der ikonischen Skyline von Dubai verewigt. Das in Dubai beheimatete Architektenbüro Killa Design entwarf das “weltweit schönste Gebäude“. Designjuwelen des Modernismus der vergangenen Jahrzehnte sowie nachhaltige Neubauten prägen die einzigartige Architekturlandschaft der Strandmetropole.
Der Burj Al Arab, das Superlativhotel in Segelform, feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag und hat sich, zusammen mit dem Burj Khalifa – seit 2010 das höchste Gebäude der Welt – längst einen festen Platz in der Architekturwelt gesichert.
Frankfurt/Dubai, 10. Juni 2024 – Kaum eine Stadt auf der Welt hat sich so schnell entwickelt wie Dubai. Die Metropole am Arabischen Golf hat sich in nur wenigen Jahrzehnten vom einstigen Fischerdorf und Handelshafen zu einer globalen Megacity verwandelt und dabei eine unvergleichliche städtebauliche und architektonische Transformation vollzogen.
Bereits Ende der 50er Jahre verpflichtete Seine Hoheit Scheich Rashid Bin Saeed Al Maktoum den britischen Architekten John R. Harris als ersten Stadtplaner, um die Weichen für eine strategische Modernisierung und Urbanisierung Dubais zu stellen, das bis dahin geprägt war von einer klassisch arabischen Stadtstruktur. Der erste Architekturboom erfolgte in den 70er Jahren. Im Zuge des kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufschwungs wandelte sich das Stadtbild im Sinne einer Zonen- und Rasterplanung. In den 90er Jahren entstanden unter Star-Architekten technische Meisterbauten, die noch heute maßgeblich sind für das urbane Panorama Dubais.
Neben der modernen Skyline bereichern weiterhin Bauten der vergangenen 50 Jahre die einzigartige Architekturlandschaft Dubais. Darunter der von John R. Harris entworfene Sheikh Rashid Tower. Das bei seiner Fertigstellung im Jahre 1979 mit 149 Metern höchste Gebäude in der Region ist heute Teil des World Trade Centers.
Highlights der Dubai-Architektur
Das 2022 eröffnete Museum of the Future ist bereits zwei Jahre nach Eröffnung eine weltbekannte Architekturikone und wurde von National Geographic als eines der 14 schönsten Museen der Welt ausgezeichnet. Das einzigartige Gebäude in Form eines asymmetrischen Rings aus Stahl und Glas, entworfen vom Architekten Shaun Killa, repräsentiert Dubais Vision für die Zukunft und wird häufig als ‘most beautiful building in the world’ beschrieben. Der 78 Meter hohe Bau verfügt über keinerlei Stützpfeiler im Inneren und gilt als Meisterleistung der Ingenieurskunst. Einmalig ist die arabische Kalligrafie, welche die komplette Oberfläche des Gebäudes bedeckt und als gläserne Fassade zugleich als riesiges Fenster dient. Die kalligrafischen Elemente sind Gedichtzeilen Seiner Hoheit Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum.
“Seit meiner Ankunft in Dubai im Jahr 1998 hatte ich das Privileg, an der bemerkenswerten architektonischen Entwicklung der Stadt mitzuwirken und zu zahlreichen Projekten mit hohem Wiedererkennungswert beizutragen, wie dem Burj Al Arab, dem Almas Tower, dem Dubai Opera House, dem Address Beach Resort JBR, Jumeirah Marsa Al Arab und dem Museum of the Future. Diese Projekte symbolisieren nicht nur Dubais Ehrgeiz, sondern verkörpern auch das Engagement der Stadt für Innovation und Fortschritt“, kommentiert Star-Architekt Shaun Killa. „Während wir die Verschmelzung von Tradition und Moderne in Dubais Skyline feiern, bin ich sehr stolz darauf, Gebäude entworfen zu haben, die den Geist der Vision Seiner Hoheit Sheikh Mohammed einfangen und künftige Generationen inspirieren. Unsere Reise ist eine Reise der kontinuierlichen Erforschung, und ich bin zuversichtlich, dass Dubais architektonisches Erbe weiterhin auf der globalen Bühne hell erstrahlen wird.”
Mit dem Al Wasl Tower entsteht derzeit an der Sheikh Zayed Road ein neues Wahrzeichen, entworfen vom Architekturbüro UNStudio in Zusammenarbeit mit Werner Sobek. Das richtungsweisende 302 Meter hohe Superhochhaus wird eine der höchsten Keramikfassaden der Welt haben und ein regionaler Maßstab für Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit sein. Seine Fähigkeit, sich durch Beschattungs- und Kühltechniken den örtlichen Temperaturen anzupassen, zeichnet dieses Gebäude aus. Die Ästhetik des Designs und die kontrapunktische Struktur des Gebäudes drehen sich um “Figuren in Bewegung” und verweisen auf die Vernetzung der komplexen und umfassenden Infrastruktur Dubais. Bei dem Projekt ist der Stuttgarter Architekt und Bauingenieur Werner Sobek unter anderem für die komplette Bauleitung, die Generalplanung sowie die Planung der Fassade verantwortlich. Darüber hinaus verantwortet er die Nachhaltigkeitsberatung und die Akustikplanung.
Das im Januar 2023 eröffnete Luxushotel Atlantis The Royal definiert vertikale Resort-Architektur neu. Der von Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) entworfene, 500 Meter lange und 178 Meter hohe spektakuläre Bau beschreibt die “Auflösung des traditionellen Hochhauses” und setzt sich aus zahlreichen, einander überschneidenden Blöcken zusammen.
Das neueröffnete Cityresort One&Only One Za’abeel besticht durch das außergewöhnliche Design des renommierten Architekten Nikken Sekkei. Die beiden Tower werden durch das längste freischwebende Gebäude der Welt, eine futuristische Panoramahalle namens “The Link”, verbunden.
Das von Foster + Partners entworfene 53-stöckige ICD Brookfield Place wurde als größtes und höchstes Geschäftsgebäude in der Region Europa und Naher Osten im Jahr 2020 mit dem LEED-Zertifikat (Leadership in Energy and Environmental Design) in Platin ausgezeichnet und zählt damit zu den 20 größten LEED-Platin-Projekten der Welt. Während der Bauphase wurden über 87 Prozent der Abfallstoffe recycelt, um Deponieabfälle zu reduzieren. Darüber hinaus stammen über 30 Prozent der Baumaterialien aus recycelten Produkten, darunter Stahl und Beton, die vor Ort beschafft wurden, um die Umweltbelastung durch den Transport zu verringern. Der Wolkenkratzer wurde so konzipiert, dass er energieeffizient ist und einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Im Februar 2023 wurde ICD Brookfield Place bei den International Property Awards mit drei prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet (Best Office Architecture Arabia; Best International Office Architecture und World’s Best Architecture).
Der ebenfalls von Foster + Partners entworfene und 2001 fertiggestellte Index Tower ist mit einem Mix aus Büros, Wohnungen, Geschäften und gesellschaftlichen Bereichen verteilt auf 80 Etagen ein Musterbeispiel vertikaler Stadtplanung. Das effiziente Design und die kompakte Hochhausform sorgen für eine Reduzierung des Bedarfs an Klimaanlagen und künstlicher Beleuchtung. Das Gebäude ist von Osten nach Westen ausgerichtet, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
The Opus ist einer der letzten persönlichen Entwürfe der legendären Architektin Zaha Hadid. Das Gebäude wurde posthum gebaut und 2020 eröffnet. Zwei separate Türme verschmelzen dank eines vierstöckigen Atriums, das im Erdgeschoss als Bindeglied fungiert, zu einer würfelähnlichen Struktur und sind in 71 Metern Höhe zusätzlich durch eine drei Stockwerke hohe Brücke miteinander verbunden. Der fließende Komplex beherbergt unter anderem das erste ME by Melia Hotel der Region und diverse Restaurantkonzepte.
Der 2013 fertiggestellte Cayan Tower in der Dubai Marina ist der welthöchste gedrehte Turm. Der 306 Meter hohe Bau ist vom Boden bis zum obersten Stockwerk um 90 Grad in sich gedreht. Jede der 75 Etagen ist gegenüber der darunterliegenden um 1,2 Grad versetzt angeordnet, sodass eine unverwechselbare Spiralform entsteht. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill, welches auch für das Design des Burj Khalifa verantwortlich zeichnet.
Das 2016 eröffnete Office of the Future ist das erste voll funktionsfähige, im 3D-Druckverfahren hergestellte Gebäude der Welt. Das 250 Quadratmeter große Büro der Stiftung Dubai Future Foundation wurde mit nur einem industriellen 3D-Drucker gefertigt. Für den Bau kamen 50 Prozent weniger Arbeitskräfte zum Einsatz als für herkömmliche Gebäude vergleichbarer Größe und 60 Prozent weniger Bauabfälle wurden produziert. Insgesamt wurden 17 Tage für den Druck, zwei Tage für die Installation und drei Monate für Bau, Landschaftsgestaltung und Inneneinrichtung benötigt.
Das weltweit bekannte Luxushotel Burj Al Arab Jumeirah mit seiner ikonischen, segelförmigen Silhouette ist seit seiner Eröffnung 1999 ein Wahrzeichenubais. Der Entwurf des Architekten Tom Wright steht auf einer künstlichen Insel und ist inspiriert von der Seefahrergeschichte Dubais.
Mit einer Höhe von 828 Metern ist der 2010 eröffnete Burj Khalifa seit über zehn Jahren das weltweit höchste Gebäude sowie Wahrzeichen und Vorzeigebeispiel der Architektur Dubais. Die Grundfläche in dreiblättriger Form gründet auf einer Wüstenblume. Die gestufte, spiralartige Verjüngung des Turms greift auf die typisch nahöstliche Architektur zurück, während die äußere Form mit ihren runden, ineinandergreifenden Elementen Bezug auf geometrische Muster aus der islamischen Kunst nimmt. Daneben beeindruckt er mit zahlreichen Design-Features, darunter eine 33.000 Quadratmeter große Außenverkleidung mit Hybrid-LED-Leuchten, die den Nachthimmel der Stadt erleuchten.
Der 1993 vom britischen Architekten Brian Johnson fertigstellte Dubai Creek Golf Club ist immer noch eine Ikone der neuen Dubai-Architektur. Der Bau, inspiriert von den dreieckigen Segeln der traditionellen Dhau-Schiffe, ziert bis heute den 20-Dirham-Geldschein.
Der 1980 fertiggestellte Deira Tower am Baniyas Square hat 29 Stockwerke und erreicht eine Höhe von 135 Metern. Der Betonbau der frühen Moderne nutzt geometrische Formen, um seine exponierte Fassade hervorzuheben. Der Deira Tower beherbergt ein sich drehendes Restaurant auf der obersten Etage.
Auf der Westseite der berühmten Sheikh Zayed Road, die teilweise 16-spurige Hauptverkehrsader Dubais, befindet sich ein weiteres architektonisches Juwel der Stadt, das Dubai Petroleum Headquarter. Der 1978 gebaute, vom Art-déco-Stil inspirierte vierstöckige Firmenhauptsitz von Dubai Petroleum wurde von Victor Hanna Bisharat entworfen, dem wohl berühmtesten arabisch-amerikanischen Architekten.
Bis in die 1970er Jahre präsentierte sich die Architektur in Dubai vornehmend traditionell, mit engen Gassen und Windturmhäusern. Das neu eröffnete Al Shindagha Museum, das größte Museum für Kulturerbe in den VAE, ist Teil eines Großprojekts zum Erhalt des historischen Erbes Dubais. Das gesamte Gelände umfasst über 160 sanierte historische Gebäude. Ein weiteres geschichtsträchtiges Viertel ist Al Fahidi mit seinen Windtürmen aus Stein, Gips, Teak, Palm- und Sandelholz. Die ursprüngliche Architektur und Infrastruktur am Dubai Creek ist zum Großteil erhalten geblieben. Der Dubai Creek, ein 14 Kilometer langer natürlicher Meeresarm, ist die Geburtsstätte Dubais und trennt die Stadtteile der historischen Altstadt Bur Dubai und Deira.