30
August
Piaget 150. Jubiläum: Das Haus von Extraleganza 
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© Piaget

Hoch in den Schweizer Bergen lebt eine Uhrmacherfamilie, inmitten grüner Weiden im Sommer und einer weißen Decke Schnee im Winter. Und dennoch gelingt es der Familie Piaget, in dieser unberührten Umgebung eine Welt voller intensiver Farben, kühner Innovationen und außergewöhnlicher Handwerkskunst zu schaffen. Indem sie Extravaganz und Eleganz gleichermaßen einbrachten, setzte jede Generation ihre eigenen Begabungen ein, um Uhrmacherkunst und Haute Joaillerie auf unerwartete Art und Weise zusammenzuführen. Georges-Edouard Piagets Familie 1915. Erste Seite: Swinging Sautoir-Collier, 29 mm, Manufakturquarzwerk, Gelbgold mit 1 gelben Saphir im Kissenschliff (29,24 ct), 1 Aquamarin im Kissenschliff (6,11 ct), gelben Saphiren im Rundschliff, Diamanten im Brillantschliff, Malachit und Türkisperlen, Piaget. 1874 nutzte Georges-Edouard Piaget die langen Wintermonate in La Côte-aux-Fées zur Herstellung von Uhrwerken. Schon früh zeichnete er sich durch die Entwicklung ultraflacher Hemmungen von außergewöhnlicher Qualität und Präzision aus, die die Aufmerksamkeit einiger der größten Namen der damaligen Uhrenindustrie auf sich zog.

Sein Ansatz, den er treffend in seinem Motto „Es stets besser machen als nötig“ zusammenfasste, legte den Grundstein für das, was folgen sollte. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelten Georges-Edouards Enkel Gérald und Valentin an der Spitze einer nunmehr eigenen Marke das Unternehmen weiter: von der Côte-Aux-Fées an die Côte d’Azur. Während Gérald um die Welt reiste, um Piaget bekannt zu machen, fand Valentin mit seiner Fantasie neue Wege, um Piaget als Uhrmacher zu profilieren. Er war der Vorreiter bei der Entwicklung des ultraflachen Uhrwerks, einer Innovation, die den Weg für alle nachfolgenden Errungenschaften ebnete. Das Kaliber 9P, ein hochpräzises mechanisches Uhrwerk mit Handaufzug, das nur 2 mm hoch war, wurde 1957 vorgestellt.

Das 12P, in dem sich die damalige Begeisterung für die Entwicklung von Automatikwerken widerspiegelte, folgte im Jahr 1960. Es war mit einer Bauhöhe von lediglich 2,3 mm das flachste Automatikwerk der Welt. Diese Erfindungen revolutionierten nicht nur das Kaliber im Inneren der Uhr, sondern befreiten auch Gehäuse und Zifferblatt von technischen Zwängen und Größenbeschränkungen, sodass sie zu einer Leinwand für den kreativen Ausdruck von Uhren für Männer und Frauen werden konnten. Aura-Uhr, 27,5 mm, ultraflaches Manufakturwerk mit Handaufzug, Weißgold mit Diamanten und Rubinen im Smaragdschliff, Piaget. Swinging Sautoir-Collier, 29 mm, Manufakturquarzwerk, Roségold mit Diamanten im Brillantschliff, Zifferblatt aus weißem Opal, Piaget.

© Piaget

1957 begann Piaget, sich Edelmetallen zu widmen. Von nun an würde die Marke nur noch Uhren aus Platin und Gold herstellen – im Angesicht der Konkurrenz, die sich auf die praktischen Eigenschaften der damals aufkommenden Sportuhren konzentrierte, ein sehr mutiges Engagement. Mit dem Werbeslogan „Geistreich in der Schöpfung, prächtig im Detail“ setzte sich Piaget als Uhrmacher in Szene, der Fertigkeiten, ästhetische Schönheit und außergewöhnliche Materialien ebenso schätzte wie technisches Savoir-faire. Dank der Abgeschiedenheit des Juras war das Unternehmen lange Zeit autark – es verfügte über eigene Ressourcen, darunter eine Gießerei in Genf und hochqualifizierte Uhrmacher, Goldschmiede, Steinschleifer und Graveure. Auf diesem Fundament aus geschickten Händen und weitsichtigen Köpfen entstand Valentins Vision für Schmuckuhren. In den späten 1960ern gründete er Piagets eigenes Kreativstudio.

Er beauftragte Designer, die eher aus dem Schmuckbereich als aus der Uhrmacherei stammten, mit der Aufgabe, „etwas zu tun, was noch nie zuvor gemacht wurde“. Er ermutigte sie, nach Paris zu reisen und sich von den neuesten Couture-Modenschauen inspirieren zu lassen. Die Designer zeichneten ihre Entwürfe direkt auf die Fotoseiten von Modemagazinen, um das Streben nach Freiheit und Modernität aufzugreifen, das die Welt in den 1960ern prägte. Die ersten Haute Joaillerie-Kreationen von Piaget aus dem Jahr 1959 setzten auf verspielte Asymmetrie und gemischte Steinschliffe. Bewegung war schon damals ein Markenzeichen von Piaget.

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Die Maison nutzte die Formbarkeit von Gold für ihre eigenen kreativen Zwecke. Dabei schuf sie sinnliche Meisterwerke, die sich an Hals und Handgelenk anschmiegten wie das Band einer Couturierschleife. Das Licht, das von den Diamanten und dem dicht verwobenen Gold in alle Richtungen ausstrahlte, war eine wahre Augenweide. Zeitgleich mit dem Schritt in diese neuen kreativen Gefilde eröffnete Piaget im Juni 1959 seine erste Boutique in Genf. Obgleich die Uhren des Unternehmens bereits in der ganzen Welt verkauft wurden, bot dies die Gelegenheit, die einzigartige Kreativität des Unternehmens sowohl in der hohen Uhrmacherkunst als auch in der Haute Joaillerie an einem einzigartigen Ort zu feiern. Ein Ausdruck von Modernität, ganz im Gegensatz zu den historischen Gebäuden, die die Straßen der Stadt am See säumen.

Anstelle der traditionellen großen, mit Produkten überladener Schaufenster der Boutiquen waren die Vitrinen Piagets schmal und verlockten die Passanten dazu, stehen zu bleiben und sich die auffallend spartanische Auswahl an Wundern genauer anzusehen. Auf dem Schild der Boutique, bekannt als Salon Piaget, stand vielsagend: Piaget Horlogers Joailliers. Das Innere glich eher einer Kunstgalerie denn einem Geschäft. Ein Ort, an dem kühnes Design auf außergewöhnliches Handwerk traf. Wandelbares Swinging Sautoir- Collier, Manufakturquarzwerk, Roségold mit 1 gelben Saphir im Smaragdschliff (11,31 ct), 1 Cabochon aus weißem Opal (11,68 ct), 1 Diamanten im Smaragdschliff (1,20 ct), gelben Saphiren, weißem Chalzedon und Diamanten, Piaget. Limelight Gala-Uhr, 28 mm, Manufakturquarzwerk, Weißgold mit Diamanten im Brillantschliff, Saphiren im Marquiseschliff und Smaragden im Marquiseschliff, Zifferblatt aus schwarzem Opal, Piaget.

Dasselbe Team, das hinter den Kreationen stand, mischte sich mit Kunden, die sich von der langweiligen Mode der Vergangenheit abwandten und eine neue Form von Glamour im Zeichen von Modernität und Farbe suchten. So präsentierte Piaget 1966 seine ersten Uhren mit verzierten Zifferblättern, ein Zeugnis der Kunstfertigkeit seiner Steinschleifer, die diese filigranen Steine so zu bearbeiten wussten, dass ihre einzigartige Schönheit von dem warmen Glanz der Goldgehäuse akzentuiert wurde. Das dunkle Kobaltblau von Lapislazuli und die reiche Maserung von Malachit kontrastierten mit dem tanzenden Schimmer eines Goldes, das wie ein Kettenhemd gewoben war. Um die Gesamtwirkung noch zu verstärken, entwickelte Piaget seine eigene Decor Palace-Technik. Das Unternehmen, das sich traditionell der Guillochierung widmete, die bereits seit Jahrhunderten zur Veredelung von Zifferblättern verwendet wurde, führte die Technik über die Grenzen des Zifferblatts hinaus. Es begann, seine eng gewebten Goldarmbänder zu gravieren, um reiche, dicht strukturierte Muster zu erzeugen, die die Muster der Natur, wie Rinde, Fell oder Reif, imitierten.

Schon bald zählte die Maison Elizabeth Taylor und Jacqueline Onassis Kennedy, Ursula Andress und Alain Delon zu ihren treuen Anhängern. All dies war jedoch nur der Vorgeschmack auf die Revolution, die Piaget mit der Kollektion 21st Century einläutete. Diese Apotheose aus extravaganter Schmuckkreation und Uhrmacherkunst wurde 1969 auf der Basler Uhrenmesse vorgestellt – im selben Jahr, in dem der erste Mensch den Mond betrat. Die Serie einzigartiger Schmuckuhren von einem Kreativteam, zu dem auch Jean Claude Gueit, einer der größten Uhrendesigner des 20. Jahrhunderts, gehörte, zeichnete sich durch elegante, handgefertigte Goldgehäuse, komplexe Ketten und avantgardistische Designs aus, bei denen die Uhren in kunstvolle Manschetten eingefasst waren und an Halsketten hingen.

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Der unmittelbar einsetzende Erfolg katapultierte Piaget in eine ganz eigene Liga. Die Piaget Society entstand, in der eine zukunftsorientierte Kundschaft aus dem glamourösen, wohlhabenden Jetset jener Zeit und einer lebendigen künstlerischen Intelligenz eine Maison feierte, die im Gegensatz dazu in den abgelegenen Bergen des Schweizer Juras gegründet worden war. Gleichzeitig revolutionierte Piaget die Uhrenwerbung mit gewagten Kampagnen für die 21st Century in der Vogue und in Harper‘s Bazaar. Sie waren das Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit mit dem italienischen Fotografen und Künstler Alberto Rizzo, der die Modefotografie gänzlich auf den Kopf stellte.

Rizzo, der regelmäßig in Andy Warhols Studio The Factory zu Gast war, experimentierte mit Farbe, Komposition und Licht und schuf auffallend moderne, oft surrealistische Bilder, die perfekt zu den extravaganten Kreationen von Piaget passten. Piaget-Werbekampagne aus den 1970ern Piaget-Manschette aus der Creative-Kollektion, 25 mm, Manufakturquarzwerk, Roségold, Zifferblatt aus schwarzem Opal, Piaget. Géralds Sohn Yves trat in den 1960ern in das Unternehmen ein. Obwohl er eine Ausbildung als Uhrentechniker und später als Gemmologe absolvierte, blieben das Handwerk und die Handarbeit seine große Passion. „Wir kreieren Uhren, wir produzieren sie nicht“, gab er zu verstehen. Yves war ebenfalls mit Charisma und Charme gesegnet, und seine Reiselust führte dazu, dass er Piaget bis in die letzten Winkel der Erde bekannt machte und Kundenbeziehungen zu einigen der größten Persönlichkeiten der 1970er und 1980er aufbaute, darunter Brooke Shields und Ursula Andress. Es wurde seine Piaget Society.

Die Liebe zum Detail und die Symbiose zwischen Kreativität und Kundenerfahrung führten zur Entwicklung des Style Selector. Kunden wie der Uhrenliebhaber Andy Warhol konnten in der Piaget-Boutique im Herzen Manhattans ihr eigenes, individuelles Design kreieren, indem sie die Form des Gehäuses, die Art des Zifferblatts und des Armbands sowie den Umfang der Edelsteinfassung auswählten. Es war mehr als nur eine Dienstleistung. Es war eine Lebensart, eine Demonstration des einzigartigen und unverwechselbaren Könnens von Piaget.

Ein hauseigenes Know-how und ein Symbol für unverwechselbare Eleganz und raffinierte Extravaganz, die wir Extraleganza nennen. ÜBER PIAGET Piaget ist der Inbegriff kühner Kreativität – eine Eigenschaft, die die Maison seit ihren Anfängen im Jahre 1874 durchdringt. Schon in seiner ersten Werkstatt in La Côte-aux-Fées widmete sich Georges-Edouard Piaget der Herstellung hochpräziser Uhrwerke, die unserem Pioniergeist zugrunde liegen. Ende der 1950er stellte Piaget seine ultraflachen Uhrwerke vor, die später zum Markenzeichen der Maison und zum Grundpfeiler der Altiplano-Kollektion werden sollten.

Als wahrer Erneuerer der Armbanduhr- und Schmuckwelt setzte Piaget auf Kreativität und künstlerische Werte. In unseren „Ateliers de l’Extraordinaire” machen sich Handwerksmeister seltene, von Generation zu Generation weitergereichte Fertigkeiten zunutze, um Gold, Steine und kostbare Edelsteine in einmalige Kunstwerke umzuwandeln. Im Streben nach vollendeter Handwerkskunst und Perfektion schafft die Maison dabei unverwechselbare Embleme, die in ihre Kollektionen, darunter Altiplano, Piaget Polo, Limelight Gala, Possession, Piaget Sunlight, Piaget Rose und Extremely Piaget, einfließen.

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